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Die Geschichte des Rassekaninchenzüchterverein G 377 Zerbst e.V.

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Die Geschichte unseres Vereins


Hinweis: Die bebilderte 120- jährige Geschichte des Vereins ist im Heimatkalender 2019 nachzulesen.

1898 gegründet, von Enthusiasten, von Menschen die sich einem Ziel verschrieben haben, die Kaninchen nicht nur zu züchten, um sie als Braten auf den Tisch zu stellen, um den Hunger zu stillen; nein, um Vielfalt an Rasse und Schönheit zu züchten und zu präsentieren. Große und kleine Rassen, Riesen und Zwerge, eine Vielzahl von Farben und Zeichnungen wurden seitdem auch in unserem Verein immer stärker ausgeprägt. Zur Zeit der Gründung unseres Vereins war man sich noch bis zum Kriegsbeginn 1914 völlig im Unklaren über die Nutzleistung der Kaninchen. Doch der Fleischmangel während des Krieges zwang die Menschen zur Selbsthilfe zu greifen. Zu Notzeiten gab es einen großen Zuwachs an Kaninchenbestände, die später wieder in die Normalität fielen. Auch nach dem 2. Weltkrieg und in den ersten Jahren der Entwicklung der DDR waren hohe Bestände zu verzeichnen, die entsprechend einer verbesserten Versorgungslage wieder zurückgingen. Blättert man in den Protokollen der Mitgliederversammlungen zwischen 1944 und 1949, so kann man feststellen, daß zum einen die Mitgliederzahlen stark zugenommen haben. So wurden 1948, 36 neue Mitglieder aufgenommen, dem nur eine Abmeldung wegen Umzugs entgegenstand. Zum anderen passierten einige interessante Begebenheiten, wie Verbote von Ausstellungen im Dezember 1944 oder eine auf Geheiß der Polizeiverwaltung einberufene Versammlung am 04. 08.1945 um eine größtmögliche Förderung der Kleintierzucht voranzutreiben, und damit dies gelingt, wurde Zfrd. Lüdicke beauftragt, Kaninchen für die Zucht zu beschaffen, da viele Züchter beim Bombenangriff auf Zerbst ihre Bestände verloren haben. Schon im Zuchtjahr 1947 wurden 779 Tiere tätowiert (etwa 70 Mitglieder). Im Vergleich dazu wurden im Zuchtjahr 1997, 396 Tiere tätowiert (34 Mitglieder). In den 40 Jahren DDR hat sich die Kaninchenzucht und -haltung sehrstark entwickelt. Mit dazu beigetragen hat besonders die Organisation im VKSK Sparte Kleintierzucht. Besonders in den 70er und 80er Jahren fanden immer mehr Menschen Interesse und Gefallen an unserem Hobby. Aus diesen Zeiten stammt auch ein weiterer wesentlicher Zuwachs an Mitgliedern. Nach der Wende 1989 mußten auch wir uns umstellen. Den VKSK gab es nicht mehr. Wir mußten uns zu einem eingetragenen Verein beim Amtsgericht anmelden, um geschäftsfähig zu bleiben. Unser Verein ist ein eingetragener Verein und seit 2000 auch ein gemeinnütziger Verein. Wir sind im Verein noch 15 Mitglieder. Auch wir brauchen dringend, vor allem, junge Mitglieder. Durch tatkräftige Mitwirkung der Mehrheit unserer Mitglieder ist es uns gelungen, auch in den letzten Jahren stabile Zuchtergebnisse zu erzielen, die Rassenvielfalt mit 13 Rassen und Farbenschlägen zu erhalten und auch gemeinsame Freizeitaktivitäten zu gestalten. Gleichzeitig nutzen wir auch Angebote zur Präsentation und Werbung, wie die jährlich ab 2014 im Mai stattfindende G'fa im Schloßgarten. Besonders hier bietet sich neben unseren Ausstellungen die Möglichkeit mit recht vielen Bürgern ins Gespräch zu kommen, um vielleicht den einen oder anderen für unser Hobby zu begeistern. Was wäre ein Rassekaninchenzüchterverein ohne seine Ausstellungen? Das A und O besteht doch darin, unseren Bürgern, den vielen Kaninchenhaltern und Züchtern aus anderen Vereinen unsere züchterischen Erfolge zu dokumentieren. Dazu veranstalten wir traditionell jedes Jahr im November/Dezember unsere Ausstellungen. Die errungenen Preise und Pokale sind am Jahresende Lohn für die in der Vergangenheit geleistete Zucht- und Pflegearbeit mit unseren Tieren. Unser Zuchtfreund Reinhold Leps( 2012 verstorben) hat es einmal so geprägt: "Für den Züchter sind gute Noten für seine Tiere genau so wertvoll wie der Sieg eines Sportlers auf dem Sportplatz."


(Text: Hans-Joachim Heinemann)